CARTE BLANCHE - RWANDA

Für seine neue Kollektion übergab A.P.C. das Ruder an eine Gruppe von Fotograf*innen und lud sie ein, ihre eigene Interpretation der Kollektion zu zeigen. Kein kreatives Briefing, kein festgelegter Ort, keine Styling-Vorgaben – nur völlige Freiheit. Jeder Fotografin wählte selbst das Reiseziel, das Licht, die Stimmung. Die Idee war zu sehen, was aus der Kollektion werden kann, wenn sie in einen anderen Kontext gestellt und durch eine andere Linse betrachtet wird. Das Ergebnis ist eine Serie von eigenständigen, oft überraschenden Bildern – manchmal persönlich, immer frei – die den Kleidungsstücken erlauben, für sich selbst zu sprechen. Es ist ein Weg für A.P.C., neue Gespräche anzustoßen, unbekanntes Terrain zu erkunden und gleichzeitig einer klaren, konsequenten Vision treu zu bleiben: dem Blick vertrauen, und den Stücken.
Für die zweite Ausgabe von Carte Blanche lud A.P.C. den Fotografen Paw Gissel ein, eine Auswahl von Accessoires frei und fern jeder stilistischen Übung festzuhalten. Er entschied sich für eine Reise nach Ruanda, in die Hügel zwischen Kigali und Shyira. Eine Umgebung, die alles andere als bloße Kulisse ist: kraftvolle Landschaften, dichte Vegetation, lebendige Farben, die den Objekten eine stille Tiefe verleihen.
Der dänische Fotograf und Artdirector Paw Gissel, der in Paris lebt, arbeitet an der Schnittstelle zwischen Dokumentation und visueller Studie, wo Beobachtung über Inszenierung steht. Er erklärt: „Ruanda ist ein Ort stiller Stärke. Vom Rhythmus Kigalis bis zu den langen, geschwungenen Landschaften von Shyira – reich an vulkanischem Boden und jeder Schattierung von Grün – fühlt sich das Leben hier elementar an, verwurzelt in der Gemeinschaft. Es war eine kurze Reise, und der Ansatz war einfach: sich dem hingeben, was schon da war. Ich wollte nicht viel inszenieren. Nur beobachten. Diese Szenen schienen ganz natürlich im Einklang mit dem Designansatz von A.P.C. zu stehen – funktional, direkt und niemals überarbeitet.“
Gissel arbeitete mit den alltäglichen Elementen, die bereits vorhanden waren. Keine auferlegte Erzählung. Nur Objekte in einer Umgebung, festgehalten in Beziehung zur Realität, mit minimalem Styling von Pierre-Alexandre Fillaire. Eine Serie von Eindrücken – irgendwo zwischen Reisebericht und formaler Studie –, bei der nur die Präsenz zählt: die des Ortes, der Menschen und der Stücke. Nichts Spektakuläres. Als wäre alles schon immer da gewesen.















